Kreuzigung und Auferstehung
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Passion, Triptychon, 1996/1997, Acryl auf Leinwand, je 160 x 140 cm |
Auf der linken Seite kämpfen zwei Engel in Verkörperung des 'Guten' und 'Bösen'. Das Bild drückt das Leiden der gesamten Menschheit aus. Sein Ende wird in der Mitte des Triptychons, auf der Darstellung des "Weltgerichts" entschieden. Ein Kreuz bildet das Zentrum. Zu Füßen des Kreuzes deutet eine in einer Abwärtsbewegung befindliche Gruppe auf die Menschen hin, welche sich zeitlebens von Gott abgewendet haben. Ihnen droht der Untergang im Gegensatz zu denjenigen, die an Christus glauben und ein rechtschaffenes Leben führten. Ihnen steht das 'Himmlische Paradies' bevor. Interessant ist die religiöse Farbsymbolik. 'Blau' wirkt als Farbe der 'Transzendenz'. 'Rot' und 'Schwarz' hingegen symbolisieren den Kampf der Engel und Teufel um die Seelen der Verstorbenen.
...Anders
aufgebaut, farblich reicher strukturiert, auf den ersten Blick sogar
verwirrend grell ist das Gemälde „Auferstehung“ (1996). Das
Bild entwickelt sich aus mehreren Farbschichten, deren seitliche Enden und
Grenzen durch die mächtig aufstrebende Gestalt Jesu gebrochen sind.
Seine Arme sind waagrecht gespannt. Der Oberkörper ist durch klare Konturen festgelegt. Doch aus der Tiefe schimmert das Licht und
lässt die Modellierung im Vagen. Christus hat sich in eine Lichtgestalt verwandelt. Keine Wundmale sind sichtbar, auch das Haupt ist frei von Spuren der Passion. Die linke Bildhälfte liegt im Schattendunkel, der
Höhenraum rechts ist hell. Der Künstler reduziert die Darstellung, indem er sich auf keinen
bestimmten Ort des Geschehens festlegt, dafür aber wesentliche Momente übergroß und erschütternd zur Anschauung bringt: die aufwärtsstrebenden, dynamischen Kräfte seines nahezu schwerelosen Körpers wie dessen göttliche, allumfassende Kraft. Man könnte es
als 'Hoffnungsbild' bezeichnen. Unter
dem Drang der 'Jenseitskräfte' hat sich Christus uns geöffnet. Aus
den Tiefen brodeln und schießen rote Farbspritzer ins Bild und
zeugen von jenem unerschütterlichen siegreich vollendeten Kampf des
Guten gegen das Böse.
Anke Friederichs
Anke Friederichs