Mittwoch, 9. Mai 2018




'DER VULKAN'  


'Der Vulkan', 1997, Acryl auf Leinwand, 143 x 200 cm   



Auf der Suche nach dem 'Bild'  

Neue Zeiten brauchen neue Formen. Nach einer Phase der reinen informellen Malerei, wählt der Künstler, Rolf Friederichs, in dem 1997 entstandenen Werk  'Der Vulkan' den traditionellen Umweg über die Gegenständlichkeit. Er sucht neue Inspirationen in der Natur, weil die Intensität des Erlebten dort stärker ist als im normalen Alltag. In ihr findet er Prozesse, deren auslösende Kräfte wir teilweise nur erahnen, weil sie sich nicht direkt vor unseren Augen, sondern in unermesslichen Tiefen ereignen.
Friederichs spürt diesen Prozessen nicht nur nach, sondern er möchte sie auch zeitlich erlebbar machen. Seine Helldunkelkontraste sind impulsiv und übergangslos. Die Art, wie sie sich vollziehen kann man als dynamisch, dramatisch und stimmungsvoll zugleich betrachten. Ungestüm baut sich eine Wand aus grauen Steilfelsen vor uns auf. Lange dunkelblaue Schatten legen sich quer darüber.
Nebelschwaden, mal fädig, dunstig dann wieder kompakt als Farbflecken treiben über die Steilwand hinweg. Düstere Blautöne kontrastieren mit hellem Rot. Dazwischen sind Grautöne mit häufig unvorhersehbaren Brüchen in Weiß-, Schwarz- oder gar Braun. Sie sind mit ein Ausdruck jener immerwährenden Plötzlichkeit, die er als Wirkung nicht nur in seinen Aquarellen, sondern auch an seinen großformatigen Leinwandgemälden erzielen wollte.


Anke Friederichs

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